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Entwurfskonzept / Leitidee
Nachdem die Stadt Ahlen sich entschlossen hat das vorhandene Gebäude für Rathaus und Stadthalle abzureißen soll auf dem Areal ein neues Verwaltungs- und Kulturzentrum entstehen. Zukünftig werden die beiden Funktionen auf zwei Gebäude verteilt.
Das neue Stadthaus besetzt selbstbewusst den nördlichen Ausläufer des Plangebiets und entspricht dem Wunsch der Stadt nach einem eigenständigen Gebäude.
In seiner Ausrichtung orientiert sich der Neubau an der Orientierung des Werseufers und dem Gymnasium im Westen. Das aufgehende Gebäude erscheint dabei wie auf die Ufermauer aufgestützt und bildet mit dieser einen Arkadengang als Verbindung von Stadtpark und Kunstmuseum im Norden mit der zukünftigen Stadthalle im Süden.
Zwei gegeneinander verschobene Volumen ergänzen sich zu einem einheitlichen Gebäudekörper, der an der Schnittstelle das zentrale Foyer mit gleichwertigen Zugängen aus allen Richtungen ermöglicht. Sämtliche Zu- und Ausgänge funktionieren selbstverständlich barrierefrei.
Die Bereiche mit hohem Publikumsverkehr - wie z.B. der Bürgerservice - sind dem Foyer direkt angeschlossen. Weitere öffentliche Bereiche sind im 1. Obergeschoss verortet.
Über einen 2-geschossigen Luftraum mit offenen Freitreppen sind diese Bereiche miteinander verbunden.
Auch die zentralen Aufzüge liegen direkt am Foyer.
Die Staffelung von 4 auf 5 Geschosse erfolgt mit dem aufsteigenden Gelände in Richtung Süden und verleiht dem Gebäude eine angemessene Präsenz im Stadtbild.
Konstruktion / Material
Der vorliegende Entwurf basiert auf einer strengen modularen Ordnung, die aus den erforderlichen Funktionsbereichen differenziert abgeleitet wird. Gleichzeitig wird durch den Ansatz einen möglichst kompakten und zusammenhängenden Baukörper zu entwickeln, das Bestreben nach einem wirtschaftlichen und energiesparenden Grundlayout unterstrichen.
Die Bürogeschosse des Neubaus sind auf einem Achsmaß von 1,35 m (in Querrichtung 1,325 m) aufgebaut, wodurch sich eine maximal flexible Aufteilung der gewünschten Büros des Nutzers realisieren lässt. Diese Flexibilität bei der Gestaltung der Büros weist außerdem eine hohe Wirtschaftlichkeit auf. Auf jedem Geschoss gibt es feste Nebenflächen, wie WC-Anlagen, Teeküchen und Wartebereiche. Weitere Nebenflächen sind im Untergeschoss untergebracht. Die geplanten Schachteltreppenhäuser sind die wirtschaftlichste Lösung für die notwendigen baulichen Rettungswege.
Die Positionierung der Stahlbetonstützen lassen verschiedene Bürokonfigurationen wie z.B. Großraum- oder Kombibüros zu. Die schalldämmenden System-Flurtrennwände sind neben einer Glasvariante auch mit halbtransparenten oder opaken Füllungen realisierbar. Innenseitig können transluzente Vorhänge bei Bedarf für die nötige Diskretion sorgen.
Die sorgsam gegliederte Gebäudehülle besteht aus Stahlbetonfertigteilen mit mineralischen Riemchen in den Pfeilern und den horizontalen Geschossbändern. Als Kontrast zu dem hellen Material sind die Profile der Fassade dunkel eloxiert und bauen somit eine dynamische Spannung auf, die auch von weitem sichtbar wird.
Moderne Aluminiumfenster mit integriertem aber revisionierbarem Sonnenschutzbehang innerhalb des Öffnungsflügels ermöglichen zuverlässigen Sonnenschutz. Die Sonnenschutzlamellen sind separat steuerbar und dienen als Sonnen- und Blendschutz, sie können aber auch lichtlenkend eingesetzt werden und damit durch höchstmögliche Tageslichtnutzung einen Beitrag zur Reduzierung des Energiebedarfs leisten.
Die Böden in den öffentlichen Bereichen sind mit einem Naturstein „Kalkstein dt.-grau“ geplant. In den Bereichen ohne Publikumsverkehr wird es einen robusten Nadelvlies-Boden geben.
Wirtschaftlichkeit
Es ist im Rahmen der städtebaulichen Bedingungen eine hochwertige Lösung in Bezug auf die Grundrissorganisation und die Materialität gefunden worden. Diese weist auch aufgrund ihrer Flexibilität bei der Gestaltung der Büros eine hohe Wirtschaftlichkeit auf.
Durch die Fertigteil-Fassade in Kombination mit den Aluminiumfenstern entsteht eine hochwertige und pflegeleichte Fassade. Ein weitgehender Verzicht auf wartungsintensive Technik senkt die Unterhaltskosten.
Der Passivhausstandard sorgt für niedrige Energiebedarfe.
Die Büros erhalten einen Hohlraumboden um flexibel auf zukünftige Entwicklungen der inneren Organisation oder der Bürotechnik reagieren zu können.
In der Estrichschicht zirkuliert warmes oder kaltes Wasser um die Räumlichkeiten zu beheizen oder zu kühlen. Auch die Positionierung der Stahlbetonstützen lassen verschiedene Bürokonfigurationen wie z.B. Großraum- oder Kombibüros zu. Die schalldämmenden System- Flurtrennwände sind neben der vorgeschlagenen Glasvariante auch mit halbtransparenten oder opaken Füllungen realisierbar.
Abtrennbare Nutzungseinheiten würden zukünftig auch eine Untervermietung einzelner Gebäudeteile ermöglichen.
Energiekonzept / Nachhaltigkeit + Energieeffizienz
Die Betondecke wird nur gespachtelt und gestrichen. Deshalb kann diese im Sommer durch Nachtauskühlung Kälte im Bauteil speichern und diese dann im Laufe des Tages wieder abgeben. Das senkt die Kühllasten im Sommer erheblich. Die Fenster können über eine Lüftungsstellung im Sommer auch über Nacht geöffnet bleiben.
In Kombination mit einer freien Fensterlüftung kann die zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für den notwendigen Grundluftwechsel sorgen.
Zur Strom- und Medienversorgung der Arbeitsplätze wird in dem Klima-Hohlraumboden unter jedem möglichen Arbeitsplatz ein Bodentank eingelassen. Dieser bietet die notwendigen Anschlüsse für Daten, Strom und Telekommunikation. Die Heiz- und mittlerweile auch die Kühlenergie können sehr effizient aus der Fernwärme erzeugt werden („Adiabatische Kühlung“).
Alternativ kann mit Hilfe des angrenzenden Wersewassers eine Rückkühlung verwirklicht werden. Hierzu wird über eine zu schaffende Entnahmestelle kühles Wersewasser angesaugt und über einen Wärmetauscher dem Rückkühlkreislauf des Verdichters zugeführt. Davon ausgehend, dass das Wasser in der Werse im Sommer maximal 25 C hat, kann so auf die Nutzung eines Rückkühlers verzichtet werden. Da lediglich die Pumpe zur Ansaugung des Wersewassers zusätzliche elektrische Energie benötigt, ist somit eine relativ energiearme Kälteerzeugung realisierbar.
Die Photovoltaikanlagen auf dem Dach liefern den notwendigen Strom.
Die nicht durch technische Anlagen belegten Dachflächen erhalten eine intensive Dachbegrünung um die immer wichtigeren Retentionsvolumen zu schaffen und positive Auswirkungen auf das Mikroklima des Gebäudes zu generieren.
Durch den Einsatz von LED-Beleuchtung wird eine erhebliche Stromersparnis generiert. Der mögliche Einsatz eines Lichtmanagementsystems maximiert die Stromersparnis durch tageslichtabhängige Steuerung mit gleichzeitiger Präsenzkontrolle. Zur Minimierung der Lebenszykluskosten dient ein grundsätzlicher Verzicht auf wartungs- und pflegeintensive (Gebäude-)Techniken und Materialien.
Mit dem Nutzer wird ein genaues Nutzungs- und Bewirtschaftungskonzept erstellt um durch präzise eingegrenzte Anforderungen und Verantwortungen die Kosten während der Nutzungsphase (ca. 75% der gesamten Lebenszykluskosten) früh genug zu senken. Fortlaufendes Monitoring und Vergleichen aller Wirtschaftlichkeitskennwerte (Benchmarking) im Gebäudebetrieb sorgt für nachhaltige Kontrolle der Lebenszykluskosten.
Freiraumkonzept
Den Freianlagen kommt in dieser Wettbewerbsaufgabe die Funktion zu, für drei stadtprägende Gebäudesolitäre, von denen eines zunächst weder formal noch lokal klar gesetzt ist, einen freiräumlichen Rahmen zu definieren und gleichzeitig in zentraler Lage 170 Stellplätze nachzuweisen.
Das Freiraumkonzept setzt dafür mehrere Schwerpunkte:
Mit einladenden Platzsituationen öffnet sich der neue Bürgercampus und wendet sich an den stadträumlich wichtigen Punkten der Kernstadt Ahlen zu
- Ecke Weststraße/Kunstmuseum/Westenmauer - parallel zum Stadthaus an der Westenmauer
- an der Stadtbücherei in die Kernstadt
Entlang des östlichen Werseufers bildet eine Abfolge von eher grünen Räumen für Aufenthalt, Spiel und Erholung (Uferhain/ Platz an der Werse) zusammen mit einem eher städtischen Vorplatz am neuen Stadthaus die flußseitige Klammer für den neuen Stadtraum - verbunden durch die Wersepromenade als Teil des innerstädtischen Wallweges und des überörtlichen Werseradweges.
Die gewünschten Stellplätze mit begleitender Infrastruktur sind zentral angeordnet und ausgerichtet an der Stadtbücherei. Ihr Parkplatzangebot ist den bedeutenden Gebäudenutzungen Rathaus, Bücherei und Bürgerforum zugeordnet und - soweit es das Flächenangebot erlaubt, mit Bäumen überstellt.
Die eigentlichen Stellflächen sollen grundsätzlich als Rasenfugenflächen entsiegelt sein.
Auf Höhe der Südfassade Stadthaus und in Verlängerung der Straße Alterhof sind jeweils Querverbindungen angeordnet, die sich als Brücken bis über die Werse fortsetzen und so auch das Gymnasium auf dem Westufer und den dortigen Uferweg an den Bürgercampus und die Kernstadt anbinden.
Entlang der Westermauer bleiben zahlreiche Bestandsbäume erhalten, für den neuen Stellplatz und die öffentlichen Grünflächen an der Werse werden Sumpfeichen (Quercus palustris) und Italienische Erlen (Alnus cordata) als neue Baumarten vorgeschlagen.