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Peter Bastian Architekten BDA
 
                                 

Neubau Hansa
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Wettbewerb 2008,
2. Preis

Realisierung 2011

           

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Erläuterungen zum Entwurf

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Städtebauliche Einbindung, Anbindung an Bestand

Der vorliegende Entwurf basiert auf einer strengen modularen Ordnung, die aus den verschiedenen vorgegebenen Funktionsbereichen differenziert abgeleitet wird. Gleichzeitig wird durch den Ansatz, einen auf dieser modularen Ordnung möglichst kompakten und zusammenhängenden Baukörper zu entwickeln, das Bestreben nach einem wirtschaftlichen und energiesparenden Grundlayout unterstrichen.
Ausgangspunkt für das Gebäudelayout sind die städtebaulichen, architektonischen und funktionalen Rahmenbedingungen der Auslobung und des Raumprogramms.
Städtebauliche Ziel ist, die Flucht der Wohnbebauung entlang der Schillerstrasse mit dem neuen Baukörper zu besetzen, um den städtebaulichen Block zu schließen und eine eindeutig Definition zwischen öffentlichen Bereich und Schulgelände, sowie eine klare Zonierung der beiden notwendigen Bereiche der Außenanlagen (Schulhof und Parkplatz) zu erlangen. Die Positionierung des Baukörpers erlaubt es, die neu entstehende Fläche zwischen Bestandsgebäude und Neubau als klar definierten Schulhof zu lesen, welcher durch beide Gebäude begrenzt und bespielt wird. Durch den Neubau vom Schulhof abgegrenzt befinden sich die Flächen für die Parkplätze, Fahrradstellplätze und die Anlieferung, welche sich an der nordwestlichen und südwestlichen Seite des Planungsgebietes befinden. Das eigentliche Schulgebäude wurde als viergeschossiger Baukörper an der Baugrenze zur Schillerstrasse hin positioniert, an welchen die Dreifachsporthalle zum Blockinneren hin direkt angebunden ist. Durch die direkte Anbindung der Halle auf der Längsseite kann auf eine unnötige Doppelung von diversen Verkehrs- und Nebenflächen verzichtet werden. Auf eine direkte Anbindung des Neubaus an das Bestandsgebäude wurde aus Gründen des Denkmalschutzes und wirtschaftlichen Erwägungen verzichtet, der Zugang zum Neubau befindet sich aber in absolut nächstliegender Position.

     
Erschließung

(Äußere Erschließung. Zufahrt Feuerwehr, Innere Erschließung, Ver- und Entsorgung)
Funktionalität (Organisation von Einheiten, Einbindung Sporthalle etc.)

Die äußere Erschließung des Grundstücks (Zufahrt Parkplätze, Anlieferung, Ver- und Entsorgung) erfolgt über die an den Neubau angrenzende Zufahrt in südwestlichen Bereich des Planungsgebietes von der Schillerstraße aus. Diese Zufahrt, sowie die Zufahrt in der Fuge zwischen Bestandsgebäude und Neubau dienen der Feuerwehr als Anfahrten.
Mit von beiden funktionalen Hauptbereichen (Schulgebäude und Dreifachsporthalle) gemeinsam genutzten Erschließungsflächen (Eingangshalle Schulhof und Eingangshalle Parkplatz) verfügt der Neubau über zwei Zugänge, welche sich einerseits zum Schulhof bzw. Bestandsgebäude und andererseits zum Parkplatz hin orientieren. Über diese Eingangshallen wird zum einen der Umkleidebereich der Sporthalle und somit die Sporthalle selbst und zum anderen das Schulgebäude über eine im Erdgeschoss angesiedelte Foyerfläche erschlossen. Die innere Erschließung des Schulgebäudes wird über zwei notwendige Treppenhäuser jeweils an den Gebäudeschmalseiten sowie über eine im zentral gelegenen Atrium, einläufige Treppe sichergestellt. Von diesem Atrium aus, welches als ein über vier Geschosse reichender Luftraum ausgebildet ist, werden die einzelnen Unterrichts- und Fachräume aus erschlossen. Durch die beiden Eingänge zum Atrium und das im EG zum Bestandsgebäude positionierte Lehrerzimmer werden insgesamt die Wege verkürzt. Direkt ans Atrium ist im EG die Mediothek zu Straße hin angeordnet
In den drei Obergeschossen wurden die Unterrichtsräume, sowie im 1. Obergeschoss der größte Teil der Fachräume angesiedelt.


Materialien, Konstruktion, Stützweiten, Ausbausystem, Geschosshöhen, Bauhöhen

Die modulare Bauweise erlaubt in der Konstruktion den größtmöglichen Einsatz von Fertigteilen mit einer maximalen Wiederholungsrate.
Das gesamte Gebäude beruht auf einem Rastersystem, welches entlang der Straßenfassade ein Konstruktionsraster von 1,30m und entlang der Längsseiten von 1,275m (Schulgebäude) bzw. 1,25m (Dreifachsporthalle) aufweist.
Der Schulbaukörper ist als Schottenkonstruktion mit tragenden Wänden in Kombination mit tragenden Fassadenstützen im Abstand von 2,60 m geplant. Somit sind keine Deckenspannweiten von über 6,40 m vorhanden, was auch hier den Einsatz von Filigrandecken optimal zulässt. Die Trennwände zwischen den Klassenräumen werden in Schottenbauweise aus großformatigen KSP-Elementen erstellt.
Die Tragkonstruktion der Dreifachturnhalle besteht aus ca. 1,20m hohen Betonfertigteilträgern, welche im Abstand von 3,90m (3 Felder des Rastermasses 1,30m) die Spielfläche überspannen. Die Dachhaut wird durch eine Trapezblechauflage auf den Trägern getragen.
Die Geschosshöhen wurden im Erdgeschoss auf 4,05 m und für die Klassenraumgeschosse auf 3,55 m festgelegt. Bei 3,50 m lichter Raumhöhe im Erdgeschoss und 3,00 m in den Obergeschossen und einem Konstruktionspaket von ca. 35 bis 37 cm bleiben rund 20 cm abgehängter Decke für Beleuchtung und Installationsführung übrig.
Auf eine Unterkellerung wurde aus Wirtschaftlichkeitsgründen bis auf einen minimalen Technikteil verzichtet.
Die Ausbauqualitäten entsprechen ansonsten dem üblichen Schulbaustandard
Als Fassadenmaterialien wurden zunächst mit Spaltklinker belegte Betonfertigteile ausgewählt. Ziel ist es, einen Klinker auszuwählen, welcher in der Farbigkeit und Struktur dem des Bestandsgebäudes ähnelt. Jedoch im Gegensatz zum Bestandsgebäude wird dieser nicht im Verband gemauert, sondern geschichtet als Fertigteil ausgeführt. Hierdurch soll einerseits deutlich gemacht werden, dass die beiden Gebäude funktional zusammengehören, anderseits wird durch den unterschiedlichen Umgang mit dem Material Klinker die baugeschichtliche Unabhängigkeit beider Gebäude ablesbar. Die horizontalen Geschossdecken, welche in Form von Sichtbetonfertigteilen die Fassade des Neubaus vertikal gliedern, weisen in Ihrer Farbigkeit und in Ihrer Funktion als ein die Fenster begrenzendes Element eine Verwandtschaft zu den Kalk- bzw. Sandsteingewänden des Bestandsgebäudes auf. Die Fenster des Neubaus wurden als Aluminiumfenster geplant. Mit der Beschränkung auf Gleichteile und dem damit verbundenen Wiederholungsfaktors wird dem Wunsch des Auslobers nach einer wirtschaftlichen Bauweise Rechnung getragen. Zur weiteren wirtschaftlichen Optimierung der Bauweise wäre eine Ausführung der Klinkerflächen zwischen den Geschossbändern als Putzfassade denkbar.
Die Sporthalle wird in den üblichen Qualitäten ausgestattet. Einzige Besonderheit sind die auf den kurzen Seiten angeordnete Sporthallenfassade (ebene Fläche innen). Hintergrund ist die Aufwertung des Schulhofes und der Halle durch gegenseitige Sichtbeziehung. Als weiteres, wirtschaftliches Optimierungspotenzial könnten daher die Öffnungen zum Parkplatz entfallen.
     

Erläuterungen zur technischen Ausrüstung

Für die Erweiterungsmaßnahme das Hansa-Berufskollegs in Münster wird die technische Ausstattung für die GWA-Anlagen, WBR-Anlagen und ELT-Anlagen neu vorgesehen. Hierzu wurde im Kellergeschoss eine Technikfläche ausgewiesen, in der die öffentlichen Versorgungsmedien als auch die zentrale Anlagentechnik angeordnet wird. Eine Anbindung an das bestehende Schulgebäude ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen. Sollte die technische Möglichkeit gegeben sein, die für die Erweiterungsmaßnahme benötigten Leistungen, z. B. für die Wärmeversorgung, über die vorhandene Technikzentrale im Altbau mit abdecken zu können, ist diese Variante im Zuge der weiteren Planung nochmals zu diskutieren und zu überprüfen, um evt. Synergien ausnutzen zu können.

Für den Einsatz von regenerativen Energien, wie z. B. Solarthermie für die Brauchwarmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung, stehen auf den Flachdächern ausreichend Aufstellflächen zur Verfügung. In diesem Zusammenhang ist der Einsatz von Geothermieanlagen, z. B. für die Beheizung der Turnhalle, überlegenswert. Hinsichtlich der Beheizung ist vorgesehen, das Schulgebäude über statische Heizflächen, die an den Außenfassaden angeordnet werden, zu beheizen. Die Beheizung der Turnhalle erfolgt über Deckenstrahlplatten, die in Abstimmung mit den Beleuchtungskörpern unterhalb der konstruktiven Decke der Turnhalle angeordnet werden.

Auf die Ausführung von mechanischen Be- und Entlüftungsanlagen wird – soweit baurechtlich nicht erforderlich – verzichtet. Dies gilt im Wesentlichen für die Konditionierung der Turnhalle. Hier ist angedacht, die Außenluftversorgung über eine Querlüftung bzw. Dachlüftung sicherzustellen. Angestrebt wird, über Öffnungen innerhalb der Wandflächen bzw. über Dachkuppeln auf dem Flachdachbereich eine Frischluftzufuhr sicherzustellen.


Erläuterungen zum Brandschutzkonzept

Das Gebäude unterteilt sich in zwei Brandabschnitte. Ein Brandabschnitt bildet die Dreifachsporthalle mit den entsprechenden Nebenräumen sowie Umkleiden. Diese werden in F 90 Ausführung abgetrennt, Türen in diesem Wänden werden als T 30- RS Feuerschutztüren ausgeführt. Der zweite Brandabschnitt bilden die Unterrichtsräume, Fachräume und der Verwaltungsbereich, verteilt auf vier Geschosse. Die Geschosse dieses Brandabschnittes sind in der Mittelzone durch einen Luftraum miteinander verbunden. Um den entsprechenden Rauchabzug im Brandfall zu gewährleisten wird im Oberlicht eine entsprechende überdimensionierte Rauchabzugsanlage in Form von sich öffnenden Oberlichtern vorgesehen. Es werden ca. 2% der Grundfläche als Rauchabzugsfläche im Dachlichtband ausgeführt.
Die Auslösung der Rauchabzüge erfolgt manuell in jedem Geschoss und automatisch durch Rauchmelder. Zur Vermeidung eines Brandüberschlages in den Obergeschossen wird die angrenzende Wand der Sporthalle in F90 Qualität ausgebildet. Darin eingebaute Türen werden als T 30- RS Feuerschutztüren ausgeführt.
Es sind zwei Fluchttreppenhäuser an den Außenwänden geplant. Diese erhalten Rauchabzugsanlagen nach § 37 BauO NRW. Eine zusätzliche nicht notwendige Treppe befindet sich im Bereich des Luftraumes/Galerie.
Die Türen der Klassenräume bzw. der Fachräume schlagen in die Räume und nicht in den Flur auf. Dies ist möglich, da es keine erhöhte Personenanzahl in den Klassen gibt und in einem Brandfall alle Personen die Tür einsehen können.
Die Zugangstüren zur Mediothek im Erdgeschoss werden als T30 RS Türen ausgebildet da dort mit erhöhten Brandlasten zu rechnen ist.
Im Untergeschoss, welches nicht über den Luftraum mit den übrigen Geschossen verbunden ist, befinden sich WC-Anlagen, die nur einen baulichen Rettungsweg benötigen
Da es sich bei den WC-Anlagen nicht um Aufenthaltsräume handelt ist für diesen Bereich ein Fluchtweg ausreichend.
Das gesamte Gebäude erhält eine Hausalarmierungsanlage, die in jedem Geschoss
an zentralen Stellen bedient werden kann.
Zur Bekämpfung von Entstehungsbränden werden in jedem Geschoss Feuerlöscher gut sichtbar und griffbereit eingebaut.



Angaben der Freianlagenplanung für den Schulhof / Angabe zu Stellplätzen
Bodenbeläge / Art der Bepflanzung

Die Gestaltung der Freianlagen beschränkt sich im Wesentlichen auf die Neustrukturierung der Parkplatzflächen. Auch bei den Außenanlagen ist es Ziel eine möglichst kostengünstige Bauweise zu realisieren und eine Gestaltung vorzuschlagen, welche auch unter Berücksichtung der Betriebs- bzw. Unterhaltungskosten wirtschaftlich in Stand zu halten ist. Aus diesem Grund sieht der Entwurf vor, die Schulhoffläche, die Zufahrten und Parkplätze mit einem einheitlichen Betonsteinpflaster zu versehen. Darüber hinaus wurden im Bereich der Baumstandorte Rasenflächen geplant. Als Ersatzpflanzungen und Zusatzpflanzungen werden kleine bis mittelgroße heimische Bäume vorgesehen. Im Bereich des Schulhofes werden Sitzbänke als Betonfertigteilelemente mit Holzauflage vorgeschlagen.

Peter Bastian

           
                           
                 
                           
             

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